Als Charles Darwin ĂĽber „Survival of the fittest sprach” und damit den Claim zur Evolutionstheorie begrĂĽndete, sprach er nicht davon, dass die stärkste, schnellste oder schönste Spezies ĂĽberleben wird, sondern die, die sich am besten an ihre Gegebenheiten anpasst.Â
Bei Anpassungsfähigkeit geht es allerdings derzeit nicht nur um die Bedingungen, sondern auch um Geschwindigkeit und darum, dass Veränderung laufend stattfindet, also Transformation und Anpassung “ongoing” sind. Es geht darum, dass Organisationen sich nicht nur nach auĂźen anpassen sollten, sondern auch nach innen. Die Unternehmenskultur ist das, was ein Unternehmen erfolgreich macht. Die Menschen, die zur Organisation gehören, machen sie durch ihre Zusammenarbeit mehr oder weniger erfolgreich.Â
Daher ist die Zusammenarbeit der Teil der Arbeitswelt, der unsere Aufmerksamkeit benötigt. Es geht sowohl um die Gruppe bzw. das Team als auch das Individuum, denn sie beeinflussen sich gegenseitig, wie wir aus der systemischen Lehre wissen.Â
Der gesunde Menschenverstand sagt uns zwar, dass es einfacher ist, wenn Menschen ähnlich denken und ticken; er sagt uns aber auch gleichzeitig, dass wir dadurch “more of the same” erhalten. Wer keine neuen Perspektiven zulässt oder einnimmt, kann nichts Neues entwickeln. Heutzutage ist es jedoch das Gebot der Stunde, zumindest in Teilaspekten von ausgetrampelten Pfaden abzuweichen. Denn: Faktoren ändern sich und wirken sich maĂźgeblich auf Organisationen aus. Â
Ein Beispiel dafĂĽr ist die demographische Entwicklung und der damit verbundene Wertewandel. Wenn wir aktuell fĂĽnf Generationen am Arbeitsmarkt haben, ist es allein aus der Dimension heraus logisch, dass wir keine “one-fits-all” Arbeitsgestaltung bieten können. Diversity-Management lässt uns unterschiedliche Lebensrealitäten anerkennen und wir mĂĽssen versuchen, ihnen gerecht zu werden. Denn soziale Gerechtigkeit ist auch insoweit innerhalb von Organisationen wichtig, als dass sie Chancengleichheit fördert, die wiederum Partizipation fördert, die wiederum Engagement und Loyalität, sowie Produktivität und organisatorische Resilienz fördert. So weit so gut in der Theorie.Â
Was bedeutet das dann in der Praxis? Tja, das muss jede Organisation fĂĽr sich selbst herausfinden. Das reicht von der Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort bis zur Individualisierung von Arbeitsmitteln und kann sich auf die Methoden in der Aus- und Weiterbildung auswirken; definitiv hat es einen Einfluss auf die FĂĽhrungs- und Unternehmenskultur.
Das alles setzt aber vorrangig den grundsätzlichen Willen zur intensiven Auseinandersetzung mit Menschen und ihrem Einfluss auf Gruppen voraus. Es bedeutet, viel auszuhandeln und zeitweise auch Konflikte auszuhalten. Gleichzeitig gibt es auch Chancen auf Neues und Besseres. Es ist jetzt die Zeit fĂĽr den Wettbewerb der Möglichkeiten und Zeit fĂĽr Vielfalt!Â
- Ein Beitrag von New Work Expertin Pamela Rath.