Unter dem Titel "DNA Semmering" wurden im September 2022 in einem experimentellen Festival-Setting unterschiedliche Orte und Aspekte der Region beleuchtet. Auch wir durften an den Ausläufern der Alpen über Gegenwart und Zukunft nachdenken: Konkret luden wir zum Symposium rund um die Themen Remote Work und neue Arbeitswelt. Was können Konzepte wie "Remote Work" und "Homeoffice" für die Arbeitswelt leisten? Welche Wünsche haben Angestelllte, was ist wichtig für Selbstständige?
In kleiner, exklusiver Runde diskutierten wir, wo die Zukunft unserer Arbeitsorte liegen und wie neue Arbeitsformen aussehen können. Dabei fokussierten wir auf die Ansprüche, die vor allem junge Arbeitnehmer:innen an ihren Job haben, auf die Rolle flexibler Arbeitszeitmodelle und auf die Frage, ob Homeoffice und Remote Work wirklich eine Lösung für (Motivations-) Probleme sind.
Das Büro als “Werkzeug”
Sonja Strohmer (Work Smart Austria) stellte im Rahmen des period. Symposiums einige Thesen zur Diskussion. New Work und Remote Work seien untrennlich miteinander verbunden; ohne flexible Arbeitsorte gebe es also keine innovativen Konzepte der Arbeit, und ohne einen innovativen Zugang zum Arbeitsbegriff könne Remote Work nicht funktionieren. Das Büro sollte mehr als "Werkzeug", als als definitiver Ort der Arbeit verstanden werden, und somit flexibler gedacht werden.
Der Semmering als Ort voller Potentiale
Der Texter Robert Maruna berichtete über seine eigene Erfahrung mit "Remote Work": Als Teil von "DNA Semmering" verbrachte er einige Zeit in der entrischen Gegend und versuchte, als "Explorer" Vor- und Nachteile dieser Arbeitsform zu erkunden. Neben der Nähe zu Wien waren für ihn vor allem die vorhandene Infrastruktur, die Ruhe und Unaufgeregtheit des Ortes maßgebliche Faktoren für erfolgreiches Arbeiten am Berg. Er plädierte für eine intensive Auseinandersetzungen mit den Orten, an denen Remote Work stattfinden soll.
Zwischen Arbeit und Urlaub: Angebote für Remote Work
Sarah Posch präsentierte das Konzept von "Emma Wanderer", eine Kette, die zukünftig auf der ganzen Welt "Remote Work Spaces" errichten möchte. Der erste Campus wird 2023 in Hieflau eröffnet. Neben Hotelzimmern und Co-Working Spaces arbeitet man auch vor allem mit lokalen Gastronomen und Unternehmern an einem dichten Angebot für die Work-Gäste. Die Zukunft der Remote Work liegt hier also irgendwo zwischen Arbeit und Urlaub, ein spannendes Konzept mit viel Potential.
Nicht für alle ist “Remote Work” relevant
Je nach Präferenzen und Branche variiert natülich die Relevanz von Remote Work Konzepten. In den Überlegungen zur Arbeitswelt der Zukunft sind solche trotzdem nicht wegzudenken. Von Homeoffice bis Arbeits-Urlaub gibt es viele Möglichkeiten, den Arbeitsort flexibler zu gestalten. Schlussendlich sind es jedoch ganz individuelle Bedürfnisse und Rahmenbedingungen, die darüber bestimmen, wo am liebsten gearbeitet wird. Das klassische Büro hat noch lange nicht ausgedient: Informeller Austausch, gute Infrastruktur und schlussendlich auch die Arbeit im Team sind nach wie vor die größten Argumente hierfür.
Fotos (c) Jana Sabo || friendship.is