Symposium
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„Wir mĂĽssen beim Recruiting ĂĽber den Tellerrand blicken“

Was ist beim Recruiting von Gen Z und Fachkräften zu beachten? Im Rahmen des period. Symposiums diskutierten Recruiter:innen, Wissenschaftler:innen und Employer Branding Expert:innen, wie sich die Anforderungen an den Arbeitsplatz verändern und welche Trends wichtiger werden.

Welche Rahmenbedingungen müssen Unternehmen schaffen, um Fachkräfte zu gewinnen? Welche Erwartungen hat die Generation Z an ihre Arbeitgeber:innen? Inwiefern spielen (digitale) HR Systeme bei Hiring und Job Rotations eine Rolle? All diese Fragen wurden beim Symposium am 9. März von den Impulsgeber:innen und Teilnehmer:innen diskutiert. 

Partnerin des ersten period. Symposiums 2023 war die Post Österreich. Durch die Veranstaltung moderierte New Work Expertin Pamela Rath. 

Aktion Christkind oder: Recruiting off desk worker

Stefanie Wunsch, Leiterin des Recruitings der Österreichischen Post und Partnerin des Symposiums sprach in ihrem Impuls über die “Aktion Christkind”. Während der Vorweihnachtszeit unterstützten die Mitarbeiter:innen, die “on desk” arbeiten, zwei Tage die operativen Bereiche der Post. Das Ziel der Initiative: Fläche und Overhead zusammenzuführen. Im Gespräch mit drei Mitarbeiter:innen einer Post-Filiale in Graz ergaben sich für Stefanie Wunsch folgende Fragen: 

Wie können systemrelevante off-desk Jobs aufgewertet werden?
Wie kann skillbasierte Einstellung funktionieren?
Welche Möglichkeiten bringen Job Rotations?
Inwiefern muss die Akzeptanz für “Lebensabschnittsberufe” erhöht werden?
Was fehlt (digitalen) HR-Systemen?

Ansätze fĂĽr neues Arbeiten

Julia Bock-Schappelwein vom WIFO teilte mit den Teilnehmer:innen eine Studie, die 39 Handlungsempfehlungen für New Work in der Produktion gibt. Die vier Kernbereiche der Studie sind: Arbeitszeit, Arbeitsplatz, Aus- und Weiterbildung und Kultur. 

Wie können Produktionsunternehmen für ihre Mitarbeiter:innen ein modernes Arbeitsmodell schaffen? Die Anpassung an die Zielgruppe, die Arbeit in CoWorking Spaces, die Vermittlung von Abteilungsübergreifendem Wissen und interne Kommunikationssysteme (etwa über Apps) sind nur vier der Beispiele.

Wie können wir die Gen Z verstehen?

Nicole Szolga, Projekt- und Bereichsleitung beim Verein sprungbrett widmete sich in ihrem Impuls der Gen Z. Ihre Anforderungen an den Arbeitsmarkt: eine “sinnvolle” Tätigkeit, flexible Arbeitszeiteinteilung und der Wunsch nach kurzfristigen Projekten. 

Das Bestreben, beim Recruiting über den Tellerrand zu schauen und neue New Work Konzepte auszuprobieren, beschäftigt NPOs wie Unternehmen der Privatwirtschaft gleichermaßen. Nicole Szolga ist der Meinung, dass die Privatwirtschaft viel von NPOs lernen kann, weil diese bereits teilweise „unfreiwillig“ New Work Bedingungen leben.

Generationen: Gemeinsamkeiten oder Unterschiede?

New Work-Expertin Andrea König hingegen warf die Frage in den Raum, ob New Work ein Generationendenken braucht. Welche Vorurteile werden dadurch manifestiert? Nützt uns das Denken in Generationen? 

Andrea König stellt nicht in den Vordergrund, was die Generationen angeblich trennt, sondern was sie vereint. Viele Metathemen wie Mental Health, die Vereinbarkeit von Familie/Freunde/Hobbies und Beruf, die Digitalisierung und New Pay beschäftigen alle Generationen gleichermaßen. Diese Themen bergen viel Potenzial für eine Generationenunabhängige, aber menschenfokussierte Transformation. 

Beste Bildung von Anfang an

Marina Wittner, Policy Advisor bei der Industriellenvereinigung, ging in ihrem Impuls zurück an den Start: Die Elementarbildung fängt lange vor der Schule an und bildet die wesentliche Grundlage für die Entwicklung und Bildungsbiographie jedes Kindes. Das Problem: Das Bildungssystem hat sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert. Die Industriellenvereinigung fordert, dass Schule und Bildung den Grundstein für lebenslanges Lernen legen. Der Fokus liegt dabei auf den 21st Century Skills, damit Kinder und Jugendliche ein Verständnis für ihre Selbstwirksamkeit und sinnstiftendes Arbeiten und somit mehr Kompetenzen für die Berufswahl bekommen. 

Employer Branding mit echten Mitarbeiter:innen

Creative Producer Yalda Maria Walter erzählte von zwei Kampagnen, die sie für eine Bank und ein Energieunternehmen umgesetzt hat. Ziel der Kampagnen war es, echte Mitarbeiter:innen als Arbeitgeberbotschafter:innen einzusetzen. Die Mitarbeiter:innen erzählen in Videos von ihren Jobs. Gedreht wurde die Kampagne bei den Protagonist:innen zu Hause, dadurch wurde die persönliche Note erheblich gestärkt und potentielle Bewerber:innen können sich mehr mit den Mitarbeiter:innen identifizieren.

Der Wunsch, die Diversität im Unternehmen zu zeigen, war in der Realität nicht so umsetzbar. Denn: Die stärksten Persönlichkeiten sind nicht immer divers. Was die Role Models eint, ist der Wunsch, durch den eigenen Beruf einen Mehrwert für die Gesellschaft generieren zu können.

Mit dem Symposium bieten wir einen Mix aus Austausch und gemeinsamen Erarbeiten von Lösungsansätzen. Wir kreiren den Raum für Austausch auf Augenhöhe.

Das nächste Symposium am 11. Mai widmet sich dem Thema Diversität.

Ihr seid an der Teilnahme am Symposium als Unternehmen, Selbstständige:r oder Privatperson interessiert? Oder wollt mit uns an einem Thema arbeiten? Meldet euch per Email bei uns!